Liebe Frau Pfarrerin Michael, liebe Frau Kormann-Blecher, sehr geehrter Herr Konrektor Herr Müller und Herr Rietz, lieber Thomaskantor Gotthold Schwarz, verehrte Lehrerinnen und Lehrer der Thomasschule, liebe Eltern, und natürlich ganz besonders liebe Abiturienten und Abiturientinnen.
Als ich in den letzten Tagen darüber nachdachte, in welchen Kontext ich als Letzter in der Runde der Gratulanten meine Glückwünsche stellen könnte, fiel die Wahl auf ein lateinisches Sprichwort, das Ihnen, liebe Abiturienten, am heutigen Tag vermutlich so ganz und gar aus dem Herzen sprechen wird. Ich zitiere:
„Multo labore perfectis oculos pascas” – Ergötze deine Augen an dem, was du mit viel Mühe vollbracht hast“.
In der Tat, Sie standen in Ihrem letzten Schuljahr vor außergewöhnlichen Herausforderungen, vor großen Mühen und Belastungen. Die Corona-Pandemie führte zu bisher nicht gekannten, weitreichenden Eingriffen sowohl in das öffentliche und speziell auch in das schulische Leben, mit denen Sie sich über lange Zeiträume auseinandersetzen mussten. Manche Sorgen und Ängste waren dabei durchzustehen. Am Ende aber haben Sie mit „viel Mühe“, multo labore, wie es in dem lateinischen Sprichwort heißt, erfolgreich alle Hürden genommen. Darauf dürfen Sie zu Recht stolz sein und erleichtert auf das hinter Ihnen liegende zurückblicken.
Die Freude über das Erreichte möchte ich im Namen des Thomanerbundes mit Ihnen teilen und Ihnen unsere allerherzlichsten Glückwünsche zum bestandenen Abitur aussprechen. Den Alumnen unter Ihnen darf ich im Auftrag von Herrn Dr. Kampf, der heute leider verhindert ist, ebenfalls die besten Wünsche des Förderkreises Thomanerchor überbringen.
Möge das große Ziel, das Sie mit dem heutigen Tag erreicht haben, dazu beitragen, dass sich die Pforten zu den von Ihnen angestrebten Studiengängen oder sonstigen beruflichen Ausbildungswegen möglichst weit und mit möglichst wenig Hindernissen öffnen. Symbolisch soll dazu der Schlüsselanhänger beitragen, den wir Ihnen bei der Zeugnisübergabe überreicht haben. Möge er zum Träger des Schlüssels für das Tor in eine friedliche und freudvolle Zukunft werden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Kraft, Mut und Zuversicht. Und vor allem bleiben Sie auf Ihrem weiteren Lebensweg gesund und vor Unheil bewahrt. Als ältester Förderverein der Thomana erfüllt es uns mit großer Genugtuung, dass wir Sie während Ihrer Zeit auf der Thomasschule auf vielfältige Weise begleiten und Ihre Ausbildung in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung und den Lehrkräften zielorientiert unterstützen durften.
Jetzt, da der Weg für Sie frei ist, sollten Sie aber erst einmal Ihren Erfolg gebührend feiern und in den anschließenden Urlaubswochen neue Kräfte für die vor Ihnen liegenden Herausforderungen sammeln. Wohin Sie Ihr zukünftiger Weg auch führen mag, bleiben Sie Ihrer Schola Thomana in Dankbarkeit verbunden und erinnern Sie sich als nunmehr Ehemalige – denn die sind Sie ja ab heute – auch gelegentlich an den Thomanerbund, der Sie jederzeit gern in seinen Reihen begrüßen würde.
Dr.Peter Roy